Hans-Jürgen Rösner

Täter

 

Hans-Jürgen Rösner wird am 22. März 1991 vom Schwurgericht der II. Großen Strafkammer am Landgericht Essen „wegen erpresserischen Menschenraubes in Tateinheit mit Geiselnahme, jeweils mit Todesfolge, mit schwerer räuberischer Erpressung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und mit vorsätzlichem Eingriff in den Straßenverkehr, wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit erpresserischem Menschenraub und Geiselnahme, wegen schweren Raubes in vier Fällen, wegen versuchten schweren Raubes in zwei Fällen und wegen schwerer räuberischer Erpressung in zwei Fällen zu lebenslanger Gesamtfreiheitsstrafe verurteilt. Seine Sicherheitsverwahrung wird angeordnet. Vor Ablauf von fünf Jahren darf ihm eine Fahrerlaubnis nicht erteilt werden.“

Zusätzlich wird Rösner am 18. August 2009 wegen eines „minder schweren Fall des Rauschgiftbesitzes“ vom Amtsgericht Bochum zu sechs Monaten Haft verurteilt. In seiner Gefängniszelle war er am 25. März des gleichen Jahres mit sieben Gramm Heroin erwischt worden. Im Prozess gibt Rösner zu, das Rauschgift, eingeschweißt in einem Tütchen, von einem „Kollegen“ aus dem Knast bekommen zu haben. Er sollte es auf mehrere Glasröhrchen verteilen, weil man die besser verstecken könne. Eines davon sollte er behalten dürfen.

Erst im Oktober 2015 wird der Strafvollzug für Hans-Jürgen Rösner etwas gelockert. Zum ersten Mal bekommt er in Begleitung von drei Wachbeamten für ein paar Stunden Ausgang aus der Justizvollzugsanstalt Aachen, in die er 2013 verlegt worden ist. Die Urinprobe für einen Drogentest danach verweigert er mit dem Hinweis auf die „Verletzung seiner höchstpersönlichen Intimsphäre“. Zudem bricht er die laufende Gesprächsreihe mit Anstaltspsychologen ab. Sein Antrag auf eine weitere Ausführung im folgenden Jahr wird deshalb abgelehnt.

Erst im Oktober 2017 darf Rösner erneut für vier Stunden das Gefängnis verlassen. Seinen Ausgang nutzt er, um in einem Supermarkt ein paar CDs zu kaufen und etwas an einer Pommesbude zu essen. Seit dem November 2017 hat er nach langem Widerstand eine Therapie begonnen.

Rösner ist in der Haft an Hepatitis C und Diabetes erkrankt. Der Aufhebung seiner Sicherheitsverwahrung sowie seiner Freilassung müssen zwei Gutachter beistimmen.

Ein ausführliches Porträt zu Hans-Jürgen Rösner finden Sie hier.