Emanuele di Giorgi

Emanuele di Giorgi (*1973, Italien) ist das erste Todesopfer während der Geiselnahme von Gladbeck. Der damals 15-jährige in Deutschland lebende Italiener saß mit seiner kleinen Schwester Tatiana in dem Linienbus, den Rösner, Degowski und Löblich am 17. August 1988 in Bremen kaperten.  Als Löblich an der Raststelle Grundbergsee von der Polizei überwältigt und abgeführt wird, rastete Degowski aus und tötete di Giorgi mit einem Schuss in den Kopf – zuvor war die Polizei nicht auf die Forderung der Geiselnehmer eingegangen, Löblich unverzüglich wieder frei zu lassen. Emanuele di Giorgi wurde im italienischen Surbo beigesetzt. 25.000 Menschen folgtem seinem Sarg. Nach der Tragödie ging die gesamte Familie di Giorgi zurück nach Italien.

Silke Bischoff

Silke Bischoff (*1970, Bremen), damals Azubi zur Staatsanwaltsgehilfin. Sie ist zusammen mit Ines Voitle auf dem Rückweg von der Arbeit, als der Bus der Linie 53 gekapert wird. Später erregt die hübsche junge Frau die Aufmerksamkeit von Dieter Degowski, der Bischoff schon im Bus als persönliches Pfand für den Fluchtwagen auswählt („Dich nehme ich als Geisel, dich nehme ich mit“). Die Bilder, wie Degowski der jungen Frau die Pistole an den Hals hält, gehen um die Welt. Beim blutigen Ende des Geiseldramas, der missratenen Erstürmung des Fluchtwagens, kommt Silke Bischoff durch ein Projektil aus Rösners Waffe ums Leben. Absichtlich geschossen zu haben bestreitet Rösner bis heute.

Andrea B.

Andrea B., damals Kundenberaterin in der Filiale der Deutschen Bank in Rentfort-Nord. Wird im Zuge des missglückten Banküberfalls zusammen mit ihrem Kollegen, dem Kassierer Reinhold A., als Geisel genommen. Wird von Rösner und Degowski nach der Flucht aus der Bank in Gladbeck auch in den gekaperten Bus mitgeschleppt. Nach 38 Stunden Todesangst kommt B. schließlich an der Autobahnraststätte Grundbergsee frei.

Reinhold A.

Reinhold A., damals Kassierer in der Deutsche-Bank-Filiale im Gladbecker Stadtteil Rentfort-Nord. A., dessen Gesundheit ohnehin angegriffen ist (Herzrhythmusstörungen), setzt die Geiselnahme in der Bank vor allem physisch zu. Immer wieder droht er zu kollabieren: „Ich habe Todesangst. Mir geht es gar nicht gut.“ Rösner und Degowski fordern nach scheinbar endlosen Telefondebatten noch 300.000 Mark zusätzlich sowie einen Fluchtwagen. Ausgerechnet A. muss – ein Kabel um den Hals, auf allen Vieren kriechend und im Visier von Rösners Revolver – das Geld in die Bank schaffen. Auch er kommt in Grundbergsee frei.

Ines Voitle (heute Falk)

Ines Falk (geborene Voitle, *1970, Bremen) arbeitet als Verkäuferin in einer Zoohandlung. Saß damals als Azubi mit ihrer Freundin Silke Bischoff in dem Bus der Linie 53, der von Rösner und Degowski gekapert wurde. Wurde als Geisel mit Silke Bischoff in den Fluchtwagen gezwungen, der im Austausch für die Geiseln im Bus zur Verfügung gestellt wurde. Bis heute leidet sie unter den Folgen der Geiselnahme und dem Tod ihrer besten Freundin Silke. Schwere Vorwürfe erhebt sie gegen den damaligen Innenminister von NRW, Herbert Schnoor: „Er hatte uns zum Abschuss freigegeben. Er hatte gesagt: Macht dem Ganzen ein Ende, egal wie. Unser Leben war also nichts mehr wert.“